Am 20. März soll Andy Borg im Kölner Nachtclub „Pascha“ auftreten. Vor 180 Gästen, die dafür 64 Euro inklusive Getränk berappen, wie der „Express“ berichtet. Mit von der Partie: Nino de Angelo und die Sopranistin Bernice Ehrlich. Das allein wäre noch keine Sensation. Aber der Nightclub gehört unmittelbar zum größten Laufhaus der Rheinmetropole. Der Bruder des Ex-Besitzers und Club-Mitarbeiter Müller outete sich als großer Borg Fan, wollte den Schlagerstar schon voriges Jahr engagieren. Doch da war der Terminkalender voll. Andy Borg, der immerhin 14 Jahre im nahegelegenen Bad Honnef bei Bonn gelebt hat, zeigt sich überrascht angesichts der Location, die er nicht gekannt haben will. Er sei über eine Agentur vermittelt worden und von einem normalen Tanzlokal ausgegangen. Auch in anderen Tanzlokalen trete er öfters auf, aber da gebe es keine Nahverbindung zu einem Bordell.
Ob Andy Borg angesichts der jetzt genaueren Kenntnis der Location tatsächlich singen wird, bleibt abzuwarten. Kollege Al di Meola, eine Jazz-Legende, hat seinen für Mai geplanten Auftritt im Pascha abgeblasen, nachdem er die näheren Umstände erfahren hat.
Doch was ist eigentlich das Problem? Warum darf ein Schlagerstar nicht auch im Erotik-Milieu singen? Thomas Gottschalk hat seinerzeit medienwirksam ein Wiener Nobelbordell besucht. Nik P. trat vor einiger Zeit bei der Betriebsfeier eines großen Wiener Bordellbesitzers in der Burg Perchtoldsdorf auf und überhaupt: Viele Weltstars haben ihre Karriere in einem Nachtclub begonnen. Das Publikum dort ist jedenfalls kultivierter und nüchterner als in so manchem Bierzelt. Und ganz ehrlich: Soll Andy Borg, den die ARD und der ORF vor zwei Jahren aus dem Musikantenstadl hinausgetreten haben, auf gutes Geld verzichten? Denn seine Gagen bewegen sich immer noch jenseits der 10.000 Euro.