Auch Andreas Gabalier hat sich in den vergangenen Tagen und Wochen seine Gedanken über die Corona-Krise und deren Auswirkungen gemacht. „Anhand der medialen Berichterstattungen war mir sehr schnell bewusst, wohin diese Reise gehen würde, und so habe ich mich in der Stille der Nächte, welche mir durch die Entschleunigung unseres täglichen Lebens noch viel leiser erschienen, intensiv damit beschäftigt, meinen Blick auf diese neue Zeit auf Papier zu bringen”.
“Neuer Wind” heißt die Nummer, musikalisch, emotionell und intellektuell ein Meisterwerk des Steirers, mit der er vielen Menschen in dieser schweren Zeit aus der Seele spricht. “Wenn die Welt, die man kennt, sich von heute auf morgen langsamer dreht, da stell ich mir die Frage, was brauch ich von alldem, was i da net hob”, lautet eine der Schlüsselpassagen.
Der Song, ab sofort digital erhältlich, ist im eigenen “Wohnzimmer” am Klavier entstanden, ohne aufwendige Arrangements. Im Video, das von einem Freund nur mit einer kleinen Handkamera gedreht wurde, sieht man Gabalier in einer nackten Lagerhalle am Klavier spielen. “Es war mir ein Anliegen, die musikalische Einfachheit beizubehalten und nicht durch aufwendige Arrangements von der Botschaft und dem Text abzulenken”, sagt der Sänger.
Der Song soll zum Nachdenken anregen: Was kann aus dieser schwierigen Zeit an “positiven Aspekten” mitgenommen werden? Vielleicht, dass Menschen wieder mehr miteinander reden und sich die Zeit nehmen auch zuzuhören, dass die Natur durchzuatmen scheint, oder dass sich die sonst so aufschaukelnde Politik nach sehr langer Zeit auf einmal wieder zur Mitte zurück findet und sich im Interesse des allgemeinen Wohls der Menschheit engagiert.