Drehen jetzt alle wegen Corona durch? Anders kann man den verbalen Ausrutscher von Rudi Klausnitzer (72) wohl nicht erklären. Der ehemalige Ö3-Chef und einer der größten Medienprofis im deutschsprachigen Raum bezeichnete die jüngste TV-Show “Schlager, Stars & Sterne” von Florian Silbereisen in Kitzbühel im Internet als “Schlagerdurchfall in den Bergen”. „Florian Silbereisen und Konsorten reiten mit Hilfe von ORF und ARD auf diesem wunderbaren Flecken von Österreich in einer Art auf, dass einem zum Kotzen wird (…) Dass der ORF dies möglich macht, erschreckt mich.“ Es sei nicht öffentlich-rechtliche Aufgabe, den „alpenländischen Ballermann zu propagieren“. Die Show bezeichnete Klausnitzer gar als „Kübel abgrundtiefer TV-Scheisse.“
Geht’s noch? Klausnitzer beleidigte mit dieser Aussage nicht nur Millionen Schlager- und Volksmusikfans, die Florian Silbereisen lieben, sondern auch seine prominenten Gäste wie Roland Kaiser, DJ Ötzi, Matthias Reim, Ben Zucker und viele andere.
Dass im Fernsehen playback gesungen wird, sollte Klausnitzer eigentlich wissen, und weiß es auch. Dass es, wie im Fall Semino Rossi, zu einer Panne gekommen ist, kann passieren, ohne dass deshalb gleich das Abendland untergeht. Und dass Schlager und Volksmusik vor schöner Landschaft stattfinden, ist ein bewährtes TV-Rezept, das schon seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wird und vielen Menschen Freude macht. “Alpenländischer Ballermann”, wie Klausnitzer die TV-Show abfällig bezeichnete, ist eine originelle Wortwahl, aber dann müsste man jegliche Stimmungsmusik verbieten. Nur gut, dass Leute wie Rudi Klausnitzer im ORF und in der ARD nichts mehr zu reden haben.