Volksmusik-„Terror“: Die Hände in die Höhe!

Die Sieger: Steirerkanonen

Unter dem Motto „Gala der jungen Wilden“ fand beim „Bacherlwirt“ in Hengsberg bei Wildon eine Präsentation von jungen steirischen Musiktalenten statt. 

Vor einer prominenten Jury zeigten Künstler von der Oberkrainer Musik über Volksmusik und Schlager bis zum Rock ihr Können. 

Abgesehen davon, dass das Attribut „wild“ bestenfalls auf jene Herren in schon fortgeschrittenem Alter zutraf, die als Begleitband des jungen Patrick Freystätter alte Hadern von Bryan Adams und den Rolling Stones zum Besten gaben, überwog eine bereits zur Seuche ausgeartete Unsitte die Veranstaltung: Fast bei jeder dritten Nummer fühlten sich die Interpreten, egal welcher Stilrichtung, bemüßigt, das Publikum aufzufordern, aufzustehen und die Hände in die Höhe zu geben. Diese Szenen ist man natürlich von zahlreichen Zeltfesten gewohnt, wo man immer wieder auch von durchaus namhaften Gruppen genötigt wird, kollektive Gymnastik zu betreiben. Aber in einem Wettbewerb sollten solche primitiven „Showelemente“ nichts verloren haben.

Nun, trotzdem war es alles in allem ein gelungener Abend. In Rudi Mallys urigem Lokal konnten sich die Steirerkanonen mit einem selbst komponierten Ohrwurm aus Schlager und Volksmusik klar behaupten und bekamen auch den größten Applaus des Publikums. Als Preis winkt ihnen ein Auftritt beim nächstjährigen Bauernbundball in Graz, vor rund 16.000 Besuchern.

Der zuständige Bauernbunddirektor Franz Tonner, Sprecher der Jury, war aber auch von den Zweit- und Drittplatzierten sehr beeindruckt, den „Gasgebern“ und dem Gleinalm Trio, und entschied spontan, diese großartigen jungen Musikanten ebenfalls für den Ball zu engagieren.

Mit von der Partie waren weiters: Julian Grabmayer, ein Vertreter des jungen Austropop, die Schlagersängerinnen Verena S. (bemühte sich sehr) und Tamara Kapeller (super Figur, stimmlich brillant, aber mit einem schlechten Lied und panisch hektischen Tanzbewegungen) sowie Nico Kristoferitsch, der 15-jährige Sohn des Edlseer-Chefs Fritz Kristoferitsch. Seine Hymne an Skistar Marcel Hirscher, die im Internet bereits über Hunderttausende Klicks hat, war zwar eine gute Idee, doch sein Auftritt – noch dazu nach Playback klingend – wirkte unnatürlich und so, als ob Vater Fritz einen Roboter programmiert hätte, mit der Befehlseingabe „Alles aufstehen, Hände in die Höhe“.  

Gruppenbild mit allen Mitwirkenden und Juroren. Foto: Kraxner

Moderator Daniel Düsenflitz von FolxTV machte seine Sache souverän wie immer, Gaststar Jeannine Rossi (imitiert Helene Fischer, Beatrice Egli und andere Schlagerdiven und schaffte es 2015 ins Finale von DSDS bei Dieter Bohlen), und die Jury-Riege mit Franz Tonner, Roswitha Terkl (Marketing Lady ORF Steiermark), Produzent Dominik Hemmer, Willi Gabalier, Andreas Gabalier-Manager Sepp Adlmann, Gernot Haberfellner (schlagerportal.com) und Lothar Schwertführer (Musikpost) haben einen langen Abend mit viele interessanten Musikdarbietungen und jeder Menge Sport gut überlebt.

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